In Wetkenia breitet sich die Deltavariante rasant aus. Jörg Mauch spricht mit Esther Sungu von Choice for Life über die Folgen für die Menschen und die Projektarbeit.
Pressemitteilung / SpendenaufrufDelta Variante breitet sich in Westkenia aus
Auch die Projektarbeit von Choice for Life ist betroffen. Masken , Lebensmittel und Sauerstoffgeräte werden dringend gebraucht. Fair Aid e.V. startet Spendenaufruf.
In Westkenia grassiert die Deltavariante. In den Krankenhäusern sind Intensivbetten, Beatmungsgeräten, Impfstoff und Pflegekräfte knapp. Durch den Lokalen Lockdown fehlt es an Einkommensmöglichkeiten und Hunger breitet sich aus.
Bisher ist der Rheinfelder Verein Fair Aid e.V. mit seiner Unterstützung für das Hilfsprojekt Choice for Life in Westkenia, welche er seit 2006 leistet, gut durch die Corona Pandemie gekommen. Dank vieler Einzelspenden und sparsamem wirtschaften konnten die fehlenden Einnahmen aus Benefizaktionen kompensiert werden. Durch die Stiftung Pro Infantes konnten sogar 21 neue Kinder in das Programm zum Jahreswechsel aufgenommen werden. Das Projekt zu erhalten, und so Hilfe für 200 Kinder, deren Pflegefamilien und insgesamt ca 600 Menschen zu gewährleisten, ist bisher gelungen, doch nun stellt die Delta Variante die Verantwortlichen vor neue Herausforderungen.
Wie Esther Sungu, Projektmanagerin von Choice for Life in einem Gespräch mit Jörg Mauch von Fair Aid e.V., berichtet, hat die Deltavariante die Corona Lage in Westkenia extrem verschärft, denn es trifft nun vor allem die Jungen Menschen, die sich bisher sicher fühlten. Sie stellen on Kenia den größten Bevölkerungsanteil, rund 40 Prozent sind unter 15 Jahren.
Es fehlt an Masken, Tests, Impfungen und den entsprechenden Ausstattungen in den Klinken. Corona Patienten können nur die großen Kreiskrankenhäuser behandeln, auf dem Land gibt es diese Möglichkeit nicht, so sterben in den Dörfern viele ohne je getestet und behandelt worden zu sein. Selbst in der Stadt reichen die Kapazitäten nicht aus, und die Sterblichkeit ist hoch.
Hinzu kommen die Folgen des lokalen aber strikten Lockdowns auch für die Geringverdiener und die alten Menschen, denn das Einkommen schrumpft, oder fällt ganz weg. So haben die Menschen mit einem Euro am Tag die Wahl etwas zu Essen für ihre Familie oder Masken zu kaufen. Doch gerade ohne Masken geht es nicht, ist Sungu überzeugt, denn sie sind die einfachste Möglichkeit sich und andere zu schützen, wenn alles andere nicht verfügbar ist, „die Prävention ist eine große Herausforderung.
Auch für die Projektarbeit von Choice for Life sind die Folgen nicht zu übersehen. Die Mikrokreditgruppen (Tablebanking) hatten zuletzt sogar eigene Genossenschaften gegründet, doch nun liegen sie brach und können sich nicht treffen, so fällt auch eine wichtige finanzielle Unterstützung für die beteiligten Familien weg. Genauso geht es den Kindergruppen und dem Nachhilfeprogramm für die Schulkinder, und das Team von Choice for Life versucht über Einzelbesuche Kontakt zu halten.
„Normaler Weise planen wir Nachhaltig, aber momentan werden wir immer wieder mit akuten Bedarfen konfrontiert, die unsere Möglichkeiten übersteigen“, erklärt Mauch die Lage. Deshalb entschloss sich Fair Aid nun mit einem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit zu gehen, und gezielt für Masken; Lebensmittel und tragbare Sauerstoffgeräte zu sammeln, die im Notfall in den Dörfern eingesetzt werden sollen. Für den Kauf dieser Dinge sind mindestens 2500 Euro kalkuliert, nach oben offen, denn der Bedarf ist riesig. Jörg Mauch ist sich bewusst, dass dies nur ein Zeichen der Solidarität sein kann, „die Menschen sollen spüren, dass sie nicht vergessen worden sind, aber noch viel mehr wünsche ich mir, dass sich die westlichen Länder endlich dafür einsetzen, dass genügend Impfstoff Afrika erreicht“, schließt er ab.
Spendenkonto bei der Sparkasse Lörrach – Rheinfelden:
FAIR AID e.V. / DE62683500480001056266
Das gesamte Gespräch kann als Videoaufzeichnung auf www.fair-aid-ev.de angeschaut werden.
Bildunterschrift: Schon im März unterstützte Fair Aid die Menschen von Choice for Life mit Masken, Lebensmitteln und Hygieneartikeln.