Hallo
jetzt bin ich gerade mal ein ein halb Wochen hier und es kommt mir schon vor als waere es ein ganzer Monat. Es ist also eine ganze Menge passiert.
Nach dem ich mitbekommen habe, dass es in Kisa niemanden gibt, der entweder die Schule nicht fertig gemacht hat, oder nach dem Abschluss keinen Studien-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden hat, machte ich mir zweierlei Gedanken. Erstens sind das ja ziemlich gute Nachrichten! Es zeigt die Arbeit von Choice for Life (CfL) hat Erfolg. Zweitens heißt es aber auch, dass ich gar kein Klientel in Kisa habe. Dies Erkentniss brachte mich dazu, die gesamte Idee der Schreinerkurse noch mal zu überdenken. Denn in Kakamega wurde mir jetzt auch nicht gerade die Bude eingerannt und von Shimanyiro wusste ich, es gibt einen jungen Mann, der nach seinem Abschluss noch nicht weiß wo hin. So hatte ich also starke Zweifel, ob es wirklich sinnvoll ist die Kurse weiter zu führen. Mit diesen Zweifeln bin ich also nach meinem kurzen Aufenthalt in Kisa zurück nach Shimanyiro gereist. Zu meinem Glück war am selben Tag auch Esther (Projektmanagerin) in Shimanyiro. Mit ihr konnte ich dann gleich über meine Bedenken reden. Dieses Gespraech hat sehr gut getan, denn sie hat meine Bedenken ernst genommen und gleich angekuendigt, in allen drei CfL- Standorten Nachforschungen anzustellen, um herauszufinden, wie viele unbeschäftigte Jungs und Mädchen es wo gibt. Außerdem haben wir ein Meeting mit zwei anderen Teammitgliedern für Samstag (21.03.15) einberufen.
Dieses Meeting hat dann auch stattgefunden. Zu besprechen waren erstens meine weitere Arbeit in Kenia und zweitens die Bewerbungsunterlagen von „Brot fuer die Welt“ und dem „BMZ“. Zu meiner weiteren Arbeit, habe ich gesagt, dass wenn ich die Kurse weiter mache, dann nur wenn es vorher ein Treffen mit allen momentan unbeschäftigten Jungs und Mädchen von CfL gibt, in dem wir klären können, was sie sich denn für ihre Zukunft wünschen. So wollte ich herausfinden, ob es überhaupt genügend Interesse gibt, damit es sich lohnt die Kurse anzubieten.
Diese Idee von einem solchen Treffen, ist dann in den zweiten Punkt mit eingeflossen. Denn wir wollen ein Projekt planen, das genau diese Gruppe von unbeschäftigten Jugendlichen und jungen Erwachsenen dabei unterstützt sich ein Perspektive für ihre Zukunft zu erarbeiten. Dieses Treffen wurde auch gleich einberufen und wird morgen (25.03.15) in Kakamega statt finden. Als Treffpunkt haben wir Kakamega ausgesucht, weil es hier 15 unbeschäftigte Jugendliche gibt, in Kisa ja eben niemanden und der eine aus Shimanyiro kommt dann mit mir.
Das Ziel dieses Treffens wird also sein von den Jugendlichen zu erfahren, wie sie ihre Zukunft gerne gestalten wollen und in welcher Art wir sie dabei unterstützen können. Daraus entstehen dann hoffentlich Ideen für ein Projekt, das die ihre Probleme lindern und im besten Fall komplett lösen kann.
Wir sind also alle sehr gespannt auf dieses Treffen und ich werde bald davon berichten. Aber erst mal geht es dann am Donnerstag wieder nach Kisa für ein Meeting. Bevor ich fuer meinen Heimaturlaub nach Deutschland geflogen bin, haben wir eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich damit beschäftigen soll, wie CfL von dem Kindergarten in Kisa mehr profitieren kann.
Also werde ich bald schon wieder viel zu berichten haben.
Bis dahin.
Euer Hannes
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Klaus (Mittwoch, 25 März 2015)
Lieber Hannes,
vielen Dank dass Du uns auf dem laufenden hälst. Ich finde es klasse, wie Du die immer wieder Dich auf die neue Situation einlässt und bemühst das Beste daraus zu machen und auch neue Möglichkeiten findest. Gut, dass Du mit Esther Dich austauschst, sie scheint sehr engagiert zu sein und scheint zu wissen was nötig und möglich ist. Auch wenn nicht alles nach Plan läuft und manches entäuschend scheint; für Dich persönlich ist es die beste Schule das Leben zu meistern. Eine Fähigkeit, die in unseren "satten" Ländern immer mehr verloren geht, aber immer mehr angesagt ist. Mach weiter so, Du machst es gut, liebe Grüsse, Klaus.